Der super Supermarkt
Die Hotelsuite, in der ich untergebracht bin, hat alles. Nun, fast. Aber sogar ein Bügelbrett – so was habe ich noch nicht mal zu Hause – einen Fön, eine Mikrowolle, einen Toaster, eine Geschirrspülmaschine und einen Kühlschrank, der – Moment Mal – größer ist, als der unserer Familien-WG zu Hause? BIG, ist das Wort, was man in Amerika getrost auf alles anwenden kann. Um den Kühlschrank nicht ganz so trostlos aussehen zu lassen (und am Abend etwas zu essen zu haben), gehe ich in den nächsten (big) Supermarkt und kaufe ein. Ja, groß! Die Einkaufswagen würde man auch mit Vierradantrieb nehmen. Trotzdem hat man den Eindruck, dass das Essen der Amerikaner sich auf wenige unentbehrliche Zutaten beschränkt, die allerdings in großer Vielfalt im Angebot sind.
Wenig aber in Mengen
Ein Regal voller Chips, ein Regal voller Flakes, eines mit Ahornsirup. Eines mit Ketschup, mit Majo, mit Tacos und Tacosoße. Bei dem Versuch, mir eine Tüte Tacos zu kaufen, habe ich die Auswahl zwischen Partysize (die Größe eines Kleinkindes) und normal (?), mit der ich alle meine Partygäste locker satt bekommen könnte. Das gleiche bei der Soße. Ich will ja nicht ein halbes Jahr hier bleiben, nur ein wenig am Abend dippen … Doch auf der Suche nach einem kleineren Dipp ist mir aufgefallen, dass Amerika gar nicht das Land der Burger oder Steaks ist, nicht der Chips oder Flakes, sondern das Land der Soßen.
Soße gehört zu allem, neben alles und auf alles
Hier kann man auf Forschungsreise gehen, denn es gibt nicht nur lauter verschiedene Soßen, sondern auch von jeder Sorte sehr viele verschiedene Marken/Gläser/Flaschen und Tuben, die ich noch nie in meinem Leben gesehen habe. Dabei dachte ich, wir wären längst so weit globalisiert, dass überall alles zu haben ist. Nope. Zweite große Entdeckung: Was für die Franzosen der Wein ist, ist für die Amerikaner – na? – Kaffee? Fast. Orangensaft. Ein Liter ist das Mindestmaß, in dem man ihn kaufen kann. Dann geht es in großen Schritten aufwärts bis zu Verpackungsgrößen, in denen bei uns nur noch Weichspüler angeboten wird.
–Schatz, bringst du bitte noch eine Gallone O-Saft mit? Die Kinder haben gestern den Rest getrunken. Und denk‘ an die Partychips und die Soßen.
–Alles klar, ich nehme dann den Anhänger …
Ich bin nur mit einer kleinen Tasche unterwegs, woran mich vermutlich jeder gleich als Ausländer erkennt.
4 Comments
Uwe
28. August 2013 at 5:00*schmunzel*
Katja
28. August 2013 at 8:13Juhuuuuu Katrin,
Lach, das ist glaub ich nicht so meine Welt, ich würde ja immer alles wegschmeißen.
Galonenweise… und die Schlepperei erst, aber vielleicht bin ich da auch zu faul….
Hey wie Warm ist bei dir?
Ich hab die Nacht das erste mal warme Socken angezogen da ich ja noch ne Sommerdecke hatte, aber ich glaub das kann ich nun schon ändern.
Wir haben hier unter 10 Grad morgens :-(
Liebste Knuddelgrüße
Katja
Katrin
29. August 2013 at 3:36Yeah, danke für die Kommentare! Da hat man doch gleich das Gefühl irgendjemand da draußen hört einem zu. Hier ist es – warm. Fast tropisch, so um 28 Grad und schwülwarm bis in den Abend. Da ja hier alles eine Klimaanlage hat, ist es drinnen immer etwas zu kühl, aber eigentlich pupwarm. Tja, noch Sommer hier, juhu.
Und deine Geschichte zum 11.9. – krass – irgendwie war die ganze Welt mehr oder weniger betroffen. Am Memorial stand ein Vater und erklärte es seinem 7-Jährigen Sohn. Für den ist es schon Geschichte … ♡ Katrin
Conny Z.
29. August 2013 at 19:00Wärme – die könnte ich derzeit des Nachtens auch vertragen.
Ist ja schlimm hier – tagsüber verbrennt man, nachts ist die Erfierungsgefahr umso höher ^^
Hach, so langsam packt mich das Fernweh :)
Liebe Grüße aus Deutschland
Conny