Filmen in den USA

Filmen in den USA #14 Himmel über Poughkeepsie

4. September 2013
Poughkeepsie

Okay, gestern war einer dieser Tage, wo ich das Schöne suchen musste, weil es verschwunden war. Und mein letzter Blogbeitrag war ein typischer “Move”, wenn ich in dieser Stimmung bin oder in diesem Zustand. Ich habe das auch nicht gerne. Aber es ist definitiv etwas, was ich gerne beschreibe. Denn es gehört dazu. Zur Kunst, zum Leben. Daher enthält auch meine Kunst manchmal nicht so schöne Dinge. Im Großen, wie im Kleinen. In Sätzen und Büchern, genauso wie in Zeichnungen und Ausstellungen. Ich weiß, dass es einigen nicht gefällt: “Sie kann doch so nette-liebe-angenehme Bücher schreiben, wieso macht sie jetzt SOWAS?” “Die bunten Bilder von dir mag ich, aber WAS IST DAS?” Ja, was? Ich mag die Bewegung. Beide Seiten.

9/11

Zum Beispiel Poughkeepsie. Der Ort im Bundesstatt New York, wo ich mich gerade befinde (Goodreads weiß das komischerweise …). Als der Fahrer, ein Feuerwehrmann, uns vom Flughafen New York-Newark hierher gefahren hat, habe ich ihn nach dem Namen – Poughkeepsie – gefragt. Immerhin kommt er von hier, wohnt hier. Es klingt wie ein alter Indianername, fand ich. Und er: “Keine Ahnung”. Er war nett, optimistisch, gesprächig, lustig. Wir hatten ein gutes Gespräch. Und ich musste eine weitere Frage stellen – immerhin Feuerwehrmann. (Ich spreche das Unangenehme auch gerne an …). Und er hat geantwortet. An 9/11 hat eine Freundin ihm abgeraten, zum Sondereinsatz nach New York zu fahren. Sie sagte: “Die laufen hier alle mit den falschen Staubmasken rum, das ist nicht gesund. Bleib wo du bist!” Hat er gemacht. Kollegen haben Probleme mit der Lunge bekommen, Husten. Er nicht. Und dann haben wir wieder gelacht.

Himmel

Himmel-2Ich meine, das macht es irgendwie aus, dass es so nah beieinander liegt – das Schöne und das Nichtsoschöne – und ich habe es gerne nah beieinander. Im Leben, in der Kunst. Sogar in diesem Blogbeitrag. Gestern war Poughkeepsie der hässlichste Ort der Welt. Ich war mir ganz sicher. Heute dann dieser Himmel und ich schwöre, so etwas habe ich noch nie gesehen. Als ob man die Erdkrümmung sieht, sagt meine Begleiterin. Genauso. Und aus irgendeinem Grund, wollte ich es dann doch noch mal wissen, mit dem Namen dieses Ortes. Und … klar ist es eine indianische Bezeichnung: Uppu-qui-ipis-in oder U-puku-ipi-sing bedeutet so viel wie „Hütte (oder Lager) am (kleinen) Wasser“. Gemeint ist eine Quelle oder ein Zufluss des Hudson River. Hm, was für ein  schöner, poetischer und verrückter Name. Ich glaube, jetzt muss ich den Ort einfach lieben.

  • Katja
    4. September 2013 at 6:27

    Hey :-)

    Das mit der Erdkrümmung…….jetzt wo man einen Begriff hat könnt das echt stimmen :-)
    Aber das obere Bild liebe Katrin, das du das nicht merkst, das war doch die Wolke aus Deutschland.
    Alle Lieben Menschen, die auf dich warten, haben sich zusammen getan und diese eine Wolke mit einer offensichtlichen Botschaft zu dir geschickt ….

    Liebste Grüße an die Hütte/Lager am Wasser

    Katja

  • Katrin
    4. September 2013 at 6:34

    Nett gesagt, … aber was heißt das dann für die Tage mit den fetten, dunklen Wolken :?

  • Katja
    4. September 2013 at 17:52

    na wir heulen ;-(

    *schnief*

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