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#Making Of

Making Of – Manhattan Magic

26. September 2015
Manhattan Magic

Es gibt einen Tag, vom dem wohl jeder (ab einem bestimmten Alter) genau sagen kann, was er an ihm gemacht hat. Genau – der 11. September 2001. Ich saß oben in meinem Schreibzimmer und habe an einem Filmexposé geschrieben. Interessanterweise weiß ich nicht mehr, worum es da ging, es ist mir komplett entfallen.
manhattan magicIch erinnere mich nur noch, dass mein Mann ins Zimmer gestürmt kam und sagte: Es sind zwei Flugzeug in die Zwillingstürme gecrasht, das kann kein Zufall sein, die Kinder sehen es gerade in den Kindernachrichten bei Logo.

Okay, ich gebe zu, als erstes hat mich beunruhigt, dass man so etwas in den Kindernachrichten zeigt. Worauf mir im zweiten Moment klar wurde, dass es eine Riesenkatastrophe sein muss, WENN man es in den Kindernachrichten zeigt. Also schnell nach unten, wo die Kinder viel eher als ich begriffen hatten, dass etwas Unglaubliches passiert war. Immerhin waren wir mit ihnen auf einem der Türme gewesen, sie kannten die Aussicht, den Ort, die Dimension, zumindest die älteren.

New York

Ich kenne New York, ich liebe die Stadt, sie kommt für mich gleich hinter Berlin auf meiner Städtehitliste. Eigentlich seltsam, dass ich erst jetzt die Handlung eines Buchs (Manhattan Magic) in diese Stadt verlegt habe. Doch dann war für mich ganz klar, dass ich die große Wunde, die in der Stadt nach dem 11. September 01 klaffte und erst vor kurzem mit dem 9/11 Memorial geschlossen wurde, ansprechen muss. Auch in einem Buch für 12-14 Jährige – logoIMG_3173

Ich werde mich wohl auch immer an den ersten Besuch am Memorial erinnern. Obwohl es ein stark besuchter Ort ist, ist die Trauer und der Verlust hier sehr spürbar. Neben mir stand ein Vater und erklärte seinem kleinen Sohn, was damals geschehen ist. Seltsam, erst in diesem Moment wurde mir klar, was es für einen New Yorker bedeutet haben muss, was es für seine Kinder, seine Erinnerung bedeutet. IMG_3164Niemals vergessen.

Das ist dann einer dieser goldenen Momente, in denen ich glücklich bin, dass ich diese Gefühle in einem Buch unterbringen kann und sie so teilen darf. Weil es einem danach besser geht. Denn, dass man sich erinnert, heißt noch lange nicht, dass man wirklich begriffen hat, was damals geschehen ist. Wie geht es euch damit?

Filmen in den USA

Filmen in den USA #11 Central Park

1. September 2013
Central Park

Die grüne Lunge von New York, wie man so sagt. Und, ja, wenn man aufatmen will, ist man hier richtig. Ich schleppe mich mit letzter Kaft (zu heiß, zu laut, zu voll) in eine der äußersten Ecken des Parks, die Playground-Ecke, picknicke und sehe staunend, dass man dort einen kleinen eingezäunten Rummel in einer Senke aufgebaut hat.

Spaß kannst du eben nur haben, wenn die Natur draußen bleibt. Okay. Daran glaube ich nicht und schlage mich in den Park, den ich sonst nur im Frühjahr und Herbst kenne und der mir auf einmal wie ein Urwald vorkommt. Von hier aus scheint der Park die Stadt langsam zu erobern. Obwohl man versucht, alles unter Kontrolle zu halten.

Kleine Zäune trennen Erde von Gehweg und nur ein paar abenteuerliche Jugendliche sind auf einen Felsen (!) geklettert, hocken da oben und grinsen herunter. Ich bin hin- und hergerissen, wie gut ich diese Parkgestaltung finde. Ich meine, ich liebe ihn für viele Dinge, die man in deutschen Parks eindeutig vermisst. Ausreichende Sitzgelegenheiten zum Beispiel. Hier gibt es überall Bänke und die Möglichkeit, sich auf die Wiese zu setzen. Wir Potsdamer, mit unseren Parks, die zum Weltkulturerbe gehören, wissen, dass das nicht selbstvertständlich ist.

Hot Dog Time

Und auch die Möglichkeit, mir überall etwas zu Essen zu kaufen. Tschuldigung, aber in der Natur bekomme ich Hunger. Hotdog/Eis/Prezelstände. Das kenne ich in Berlin nur aus dem Zoo und fand das immer so einleuchtend. Dazu diese kleinen Wasserspender, die aussehen wie Vogeltränken, aber perfekt sind, wenn man ein wenig Durst hat. Das Wasser kann man trinken, ich habe es getestet und lebe noch. Nach einer Woche hier habe ich mich auch schon daran gewöhnt, denn es schmeckt, als ob man einen Schluck aus dem öffentlichen Schwimmbad  nimmt.

Der See

Zum ersten Mal gehe ich um den “Lake” und sehe zurück auf die Stadt. Mann, ist der groß! Dabei ist es nur einer der kleinen Seen im Park. Wahnsinn, die Aussicht, die Boote auf dem See, die Bäume dahinter und für einen Momnet habe ich das Photoshop-Gefühl, drei Ebenen, einfach in einanderkomponiert. Sorry, Städter eben. Als ich dann noch über eine kleine Holzbrücke gehe und den Zugang zum See finde, habe ich den Kontakt zur Relaität endgültig verloren. Perfektes Szenenbild. Logisch auch, dass ich nicht mehr aus dem Park herausfinde. Einzige Erinnerung: Es ist nicht so einfach und das ist vermutlich auch volle Absicht. Von wegen Lunge! Central Park ist Herz und Blutkreislauf dieser Stadt.

Essen

 

 

Filmen in den USA

Filmen in den USA #6 Ausflug nach Brooklyn

27. August 2013
Ausflug nach Brooklyn

Und dann muss es unbedingt in den freien Tagen auch noch ein Ausflug nach Brooklyn sein. Brooklyn, der Stadtteil, der über die Jahre immer cooler geworden ist. Wo Dan (Gossip Girl) wohnt und wo man  – actually – auf einmal wohnen kann. Nicht nur Paul Auster und Siri Hustvedt. Also gehe ich herum, sehe mich um, während praktisch gleich in der nächsten Straße, die MTV-Music-Awards verliehen werden. Zum ersten Mal in Brooklyn – eine Sensation. So cool ist der Stadtteil also schon. (Und später reden alle über Miley Cyrus’ Auftritt).

brook1Ich versuchte herauszufinden, was mir die Gegend sagt. Hm. Zwischen spießig, verloddert und eigentlich ganz cool, kann ich mich bis zum Schluss nicht richtig entscheiden. (Genauso ist es mit dem Auftritt von Miley). Auf jeden Fall ist hier alles sehr viel entspannter als in New York. Vier Stunden ohne Polizeisirenen. Weniger Verkehr. Coffeeshops mit Steckdosen (und ich hatte meinen genialen, kleinen iPhone Stecker dabei). Doch das Allergrößte:
Irgendwo ist bestimmt eine Subway, die einen sofort wieder zurück nach Manhattan bringt. In Sekundenschnelle, so kommt es einem vor, wenn man vorher nur zu Fuß unterwegs war. Also, ja, vielleicht kann man da sogar wirklich wohnen. In einer der Pippi Langstrumpf-Villen, mit einem Pferd auf der Terrasse.  Oder in einem Dan-Loft. Und täglich nach New York pendeln.

Aber, hm, ich schätze, ich bin doch eher der Städter und werde immer sehnsüchtig auf die Stadt zurückschauen. Also nach Manhattan.

Good to be back.

Filmen in den USA

Filmen in den USA #5 Erinnerungen

26. August 2013
Erinnerungen

New York und der stahlblaue Himmel. Back again und die Erinnerungen holen mich ein. Heute am 9/11 Memorial. Es ist seltsam. In den 80ern war ich zum ersten Mal in New York. Ich habe damals bei Maggie, einer New Yorkerin, gewohnt, die eine erstklassige Stadtführung mit mir gemacht hat. Die Twin-Towers gehörten dazu. Ich erinnere mich an der Weltkugel zwischen den Türmen gestanden zu haben. Die waren riesig, alles war riesig und hoch in New York, diese Türme unglaublich und Maggie war stolz. Ihre Stadt. Beim zweiten Besuch in den 90ern waren wir so verrückt und mit allen drei (damals kleinen) Kindern in New York. Und obwohl die Preise uns fast weggeblasen haben, sind wir auf einen der Twin-Tower gefahren.

Das musste sein

Ich habe da oben vier Dia-Filme verknipst und mich die ganze Zeit gefragt, was ich da mache (das kostbare Fotomaterial), denn so viel gab es da doch gar nicht zu sehen?! Viermal eine verschiedene Aussicht, in jede Himmelsrichtung eine. Die mich zugegeben fasziniert hat. Und meine Kinder, an die Fensterscheiben gedrückt, das einzige, was sie von der Tiefe trennte. Der Blick aus diesen Fenstern AUF die anderen Skyskraper, der Wahnsinn. Und dann 2010. Die Twintowers – weg. Dort nur eine riesige Baustelle.

Erinnerungen

Im Memorial-Museum

Ein Kloß im Hals, als ob die Trauer dort aufbewahrt wird. Die Baustelle riesig. Und dieses Jahr  … beeindruckt mich das Memorial mindestens genauso wie damals die Türme. Zwei große Becken auf den ehemaligen Grundflächen der Türme. Von allen vier Seitenwänden stürzt Wasser auf eine sehr viel tiefer gelegte Ebene und läuft von dort noch tiefer in ein quadratisches Loch im Boden. Diese Grundfläche kann man vom Rand aus nicht sehen. Gigantisch und unheimlich. Ein sehr gutes Kunstwerk, perfekte Architektur. Um die Becken herum eine Stahlplatte aus der die Namen der Opfer herausgeschnitten sind. Alles hat sich umgekehrt, in jeder Hinsicht. Das Einzige was gleich geblieben ist: mein Staunen.

Filmen in den USA

Filmen in USA #4 Bling, bling in der Nacht

25. August 2013
New York bei Nacht

Wenn die Stadt nicht schläft, will ich auch nicht schlafen. Obwohl Nacht ist. Und wenn schon, denn schon, dann am besten die 5th Avenue hoch bis zum Central Park. Was ist denn hier los? Als ob heute alle ihre Stretch-Limousine herausgeholt hätten, um mal um den Block zu fahren. Hallo? Und dann fällt es mir selber auf, die Stadt ist golden. Und alle Geschäfte sind offen. Kaufen ohne Limit.Nacht Ich habe eine goldene American Express-Karte gesehen. Und eine Frau mit goldenen Schuhen. Sie fuhr Subway, ihr tritt niemand auf die Füsse. Ganz sicher nicht.

Und alles ist echt

Nicht wie in Soho, wo die Straßenhändler vor den Billigläden Rollex, Rollex rufen. Na, ganz so dumm ist man nicht. Am Ende der 5th Avenue dann der Apple-Tempel. Unglaublich, unterirdisch, eine gläserne Wendeltreppe führt hinab in das Heiligtum. Familien mit Kindern, und alle spielen an den iPads und iPods. Mir fällt ein, das Steve Jobs lange für die Idee der Shops kämpfen musste. Wieso? Was soll das bringen? Die Frage kann man sich immer noch stellen, aber der Laden ist für alle offen und voll. Genau wie die Stadt, genau wie die Läden.

Ich will mir auch was Goldenes kaufen oder was Glitzerndes. Ein Kleid? Schuhe? Schmuck? Muss ja nicht Michael Kors sein, der offenbar an jeder Stelle der Stadt einen Shop hat. Ich gebe mir wirklich Mühe. Aber am Ende verliebe ich mich in einen winzig kleinen Stecker, der in die amerikanischen Steckdosen passt und mein iPhone auflädt. Jep, so bin ich: Communication is golden.

Filmen in den USA

Filmen in den USA #3 Freie Tage in New York

24. August 2013
Freie Tage in New York

NY_5Ist man für Dreharbeiten in einem anderen Land, dann sind die freien Tage immer etwas besonders. Yeah, man kann sich wirklich ansehen, wo man gerade ist. Oder in die Stadt fahren, die ganz in der Nähe liegt. In diesem Fall: New York.

Vom Umland in den Big Apple

Ich bin noch nie vom Umland mit dem Zug nach New York gefahren. Das Umland ist erstaunlich grün, Felsen, Bäume, dieser riesige, breite Hudson-River. Natur – pur. Dann die Suburbians, aber bevor man die Stadt wirklich erreicht hat, taucht der Zug unter und erst bei Grand Central dann wieder auf.  Eine unterirdische, aber hochgewölbte Grotte (Bernstein).NY_4Von da gleich weiter in die Subway, gewohnt schmuddelig und voll und niedrig. Aber dann – 28 Street – auftauchen aus dem Untergrund. Als hätte man sich hingebeamt zu den Erdnusswagen und Hotdog-Ständen, den Taxis und Schulbussen,  den Feuertreppen und Hydranten. Warum gefällt mir die Stadt eigentlich so? Ich denke mal, es ist das Nebeneinander von Ordnung und Chaos. Bestes Beispiel für Chaos in der Kategorie Hotel: Das Carlton Arms.

Charlton Arms Hotel

Ganz klar Lieblingshotel – in der Kategorie abgefreakte Künstlerunterkunft. Hier ist keine Tür gerade, keine Heizung richtig angebracht, kein Türschloss an der gleichen Stelle, jedes Zimmer anders und sehr speziell. YEAH. Ich komme hier gerne an. Es bringt ein bisschen Unordnung in den Kopf und das ist ziemlich gut für die Kreativität. Man ist in einem verspielten Off-Off-Independent Film – Hauptdarsteller. Und braucht nur das Hotel zu verlassen und hat dazu noch das ganz große Kino. Spiderman, Ironman, die Blogbuster.

NY-3Ja, schon irgendwie phallisch, aber das ergänzt das andere umso besser. Eigentlich liebe ich den knallblauen Himmel zu den Wolkenkratzern, aber diesmal ist das mein Lieblingsbild, denn so hat sich New York heute für mich angefühlt: Sanft und mild und sehr auf Understandment bedacht. Wir kennen uns, du weißt, was ich drauf habe. Ja ich weiß! Und ich mag es. Auch das Nebeneinander von Kunterbunt und  Eisblau zu Stahlgrau. Und am Abend, wenn die Sonne untergeht, faded alles zusammen, die Farben mischen sich, Chaos und Ordnung schmelzen ineinander und dann – wäre die Zeit, einen großen Roman zu beginnen …