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Filmen in den USA

Filmen in den USA #2 Essen am Set

23. August 2013
Essen am Set

Da mein Lieblingsbild des Tages mit Essen zu tun hat, warum nicht einen ganzen Post darüber machen? Also über die Ess-Situation am Set. Über die Tatsache, dass man auf der Straße isst. So ist das bei Filmsets. Hm. Sich sein Essen von einem Tapetentisch nimmt, der zu 70% mit ungesunden Sachen gefüllt ist. Man sowieso immer isst, weil man wartet und einem in der Regel nicht viel Besseres einfällt, da man ja nicht reden darf weil – Bitte Ruhe, wir drehen! oder hier Silence, we are rolling! angesagt ist. Und dann so ein Tag wie heute, wo überall Essen herumliegt, Champagner in Gläsern perlt und alles zur Ausstattung gehört und nicht gegessen werden darf. Nun, die Party war vorbei, die Reste standen herum. Wer hat diese Melone nicht aufgegessen?

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So aussehen als ob

FALSCH! Es muss heißen: Wer hat diese Melone angebissen. Der Ausstatter nämlich. Denn das ist Profiarbeit, eine Melone so angebissen und liegen gelassen aussehen zu lassen. Dann noch eine Kirsche (?) auf den Teller geworfen und … das wollen wir gar nicht wissen. Dass es so aussehen musste, hatte natürlich auch einen Grund (nicht, dass später viel davon im Film zu sehen sein wird, nein, Ausstatter arbeiten bei diesen Details für den Gesamteindruck). Es sollte eine Graduat-Party sein. Also eine Teenager-Party nach bestandenem Abschluss und da geht es offenbar wild zu. Halbgefüllte Gläser mit Wein und Sekt, Luftballons, Girlanden. Nicht zum Essen, nur für die Optik, ein ganzes Buffett, körbeweise Brot. Die vier jugendlichen Komparsen durften dann mal ein Glas in die Hand nehmen (bitte nicht trinken) oder eine Dessertschüssel. Mehr nicht. Und auch dieser Teller ist nie leergegessen worden.

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Sondern nur elegant verschmiert worden, zwei Heidelbeeren locker auf dem Teller verteilt, das ist Kunst, Leute. Und was hat das Team nun gegessen? Mal abgesehen von einem sehr guten Catering in der Mittagspause (lunch break), gab es Essen von dem berühmten Set-Tisch.

Ich habe gelernt, dass es in jedem Land Dinge gibt, die kulinarisch unentbehrlich sind und daher auch auf den entssprechenden Set-Tisch gehören. Hier zum Beispiel ein Toaster, Chips und M&Ms. Die so ganz langsam in der Sonne vergingen. Und weil man sich den Sitten des Landes anpassen soll (oder mache ich das nur so?), habe ich eine Cola getrunken.

Schätze, ich bin angekommen.

Filmen in den USA

Filmen in den USA #1 Day One – Zeit

22. August 2013
Welche Zeit haben wir?

Ich habe komplett mein Zeitgefühl verloren.  Alle Uhren in meinem Hotelzimmer zeigen die Ortszeit, mein Mac die alte Berliner Zeit, das iPhone die neue Zeit an. Ist ja auch egal, man orientiert sich am Sonnenstand und an den Speisen, die unten im Frühstücksraum aufgestellt werden. Wobei – Würstchen scheint man wie in England auch in den USA immer zu essen. Das Set ist sehr ruhig, nette Menschen, die eine Hälfte aus Hamburg, die andere aus der Umgebung/New York. Mein Lieblingsfoto habe ich ganz schnell gefunden. Ein irres Tattoo. Big Apple … Granny Smith würde ich sagen.

day one in USA

Ganz schön angefressen, sie dagegen topfit und wieder so eine schöne Sache, wenn jemand absolut zu dem passt, was er macht und dabei noch gute Laune hat.

Poughkeepsie

Seltsame Stimmung. Die Hälfte der Häuser und Büroräume im Ort stehen leer. Angeblich ist Microsoft Anfang der 90er aus der Gegend weggezogen und die hat sich bis heute noch nicht wieder davon erholt.

Einen guten Blogbeitrag sollte man wohl am besten mit dem Gedanken schließen, mit dem man angefangen hat: also verloren, wiedergefunden oder so ähnlich, aber … ich sehe auf die Uhr, ein leerer Blick, 8:30 Uhr. Ich bin weder müde noch wach und die Zeit sagt mir gar nichts. Eine andere Zahl sagt mir schon mehr. Morgen 7:25 Abholung ans Set. Das ist in jeder Zeitzone einfach schrecklich früh, aber kann man um halb neun ins Bett gehen?  Unmöglich, ich habe einen Ruf zu verteidigen.