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Playing – Serie

#Making Of Playing - Serie

Making Of – Playing-Serie

21. August 2020
Die Playing-Serie

Nun ist sie komplett, die Playing-Serie. Sechs Bände sind geschrieben und veröffentlicht. Zeit für mich ein wenig zurückzublicken, denn das war für mich etwas Besonderes.

Die Idee war mindestens drei Bände in Abständen von drei Monaten zu schreiben und geworden sind es sechs Bände in anderthalb Jahren.

Vor ein paar Tagen ist der letzte Band erschienen, den ich dann auf diesen Stapel legen kann. Wenn ich jetzt zurückblicke, dann wird mir klar, wie wenig Ahnung ich  hatte, wo das alles hinführen würde. Eine Boyband in Auflösung und eine Protagonistin, die ihr Leben mit einem Kunststudium neu starten möchte, ein großes Loft, eine Künstler-WG – das waren einfach nur Vorgaben, was daraus geworden ist, haben wie so oft die Protagonisten bestimmt.

New Adult

Viele von euch wissen, dass ich ein ausgesprochener Fan des New Adult-“Genres” bin. Und ich muss gleich anfügen, dass vieles, was gerade unter diesem Label erscheint, für mich uninteressant ist.

Daher sollte ich vielleicht präsziser sagen: Ich finde es sehr spannend, Bücher für Menschen zu schreiben, die zwischen 19 und 29 sind, also von der Jugend in das Erwachsenenalter gehen. Denn diese Zeit ist aufregend oder jedenfalls war sie das für mich. Und sie ist herausfordernd weil man einerseits so viel wie möglich erleben möchte, auf der anderen Seite sehr anhänglich und liebesbedürftig ist (oder ging das nur mir so?)

Bestes New Adult – und ich finde das immer noch eher in der angloamerikanischen Literatur – thematisiert das alles sensibel und ohne Klischees. Im Grunde muss es noch nicht einmal ein Happy End geben. Wobei es – auch für mich – die einfachste Möglichkeit ist, den Leser*innen zu sagen: Das wird schon! Alles wird gut. Das, was man zwar in der Phase absulut nicht glauben kann, aber im Rückblick dann doch irgendwie wahr ist.

Quaterlife-Crisis

Es gibt diesen neuen Begriff der Quaterlife-Crisis, der genau beschreibt, was ich – und offenbar viele andere – mit 25 gefühlt haben:

  • Warum ist Erwachsenwerden so schwer?
  • Warum kann man nicht so froh und sorglos bleiben wie als Kind?
  • Wie kann ich meine Kreativität bewahren und trotzdem verantwortungsvoll und erwachsen werden?
  • Wie geht Beziehung, wenn ich doch gerade erst froh bin, nicht mehr von meinen Eltern gegängelt zu werden?
  • Warum ist Liebe so kompliziert?
  • Wieso ist das mit den Freund*innen auf einmal viel schwieriger?
  • Wie kann ich Geld verdienen und trotzdem nicht in einem Nine t0 Five Job landen?
  • Wie finde ich Beachtung und wie weiß ich, ob es echtes Interesse an mir ist?
  • Wie werde ich glücklich?

Ja, richtig, die Liste ist tendenziell unendlich. Ich habe Sex und Körper und Ernährung nicht erwähnt und auch nicht über Spiritualität oder Mental Health gesprochen. Warum kommt ab zwanzig alles und alle Probleme auf einmal?

Krisen, Rebellion und Lösungen

Die Antwort ist, weil das Leben nicht damit endet, dass ich die/den perfekte/n Partner*in gefunden habe, sondern das nur ein Aspekt in dem großen Thema Erwachsenwerden ist. Und wenn ich Erwachsenwerden schreibe, dann meine ich nicht: endlich vernünftig werden und einsehen, dass es nunmal so ist, wie es schon immer war, sondern dann meine ich: sich selbst zu finden, sich selbst zu vertrauen, seinen eigenen Weg zu gehen: glücklich, erfüllt, gesund, selbstbewusst.

Das ist nichts, was auf einen Schlag passiert, dafür sind es zu viele Baustellen: Karriere//Kinder//Beziehung//Körper/Gesundheit – und so weiter. Und die frohe Botschaft ist: Wir haben ein Leben lang Zeit, das alles auf die Reihe zu bekommen.

Oder auch nicht … Nicht zufällig sterben so viele Jugendliche und zwar genauso oft an Depression und Verzweiflung als an Übermut und Draufgängertum. Auch ich habe das erlebt, Freunde starben, verunglückten und es wurde klar, wie verwundbar wir alle sind.

Playing

Playing heißt spielen. Das, was wir als Kinder gemacht haben, sollten wir uns bewahren, finde ich. Playing steht auch für Musik machen, die Boy-Band in Playing, die erwachsen werden muss. Genauso geht es Kate, der Protagonistin in Playing, die sich aus einer toxischen Beziehung löst und selbstbewusst wird. Es kommt kein funkelnder Vampir vorbei oder ein schwerreicher Sadist, aber es gibt trotzdem richtige und falsche Entscheidungen und sich da durchzufinden, das finde ich spannend, darüber schreibe ich gerne.

Und dann musste ich doch irgendwann enden und wenn ich ehrlich bin, dann ist mir das nicht leicht gefallen. Loszulassen und meine (Buch-)freunde zu verlassen. Denn über sechs Bände hatte ich eine richtig gute Zeit (und ich hoffe, ihr Leser*innen auch).

Corona und Schreiben

Ohne, dass ihr Leser*innen es wisst oder besonders deutlich merkt, sind meine Bücher meist in einer bestimmten Zeit verankert. Ich rede nicht von Jahrzehnten oder Jahren, sondern von Monaten und Tagen. Ich recherchiere sogar das Weetter oder den Mondstand, weil ich möchte, dass es stimmt.

Wer heute Jane Austen liest, erwartet keine Smartphones, aber zu der Zeit, als sie ihre Bücher schrieb, gab es die Bücher, die sie erwähnt, die Städte und Orte, die Kleider und Sitten. Ich mag das. Ein Bild der Zeit.

Und ich mag, dass das dann später für meine Bücher auch möglich sein wird. Mehr oder weniger korrekt. Ich schreibe also die Playing-Serie und … Corona kommt. Und auf einmal war klar, dass ich in Band sechs mein still gehütetes Geheimnis preisgeben musste. Denn die Serie beginnt im Januar 2019 und kommt bei Playing Sixth Sense Anfang des Jahres 2020 an. Was nun? Nach kurzem Zögern habe ich die Herausforderung angenommen. Was sich im letzten Band dystopisch anhört – wir haben es erlebt. Und besonders Künstler haben es gespürt: Die Welt hat sich verändert. Ist verändert.

Für meine Storyline in der Playing-Serie hat das bedeutet, dass sich alles schneller entwickelt hat als geplant. Aber Plan … ha, ha, … dass ein Plan die Lösung für alles ist, diese Illusion haben wir wohl alle in den letzten Monaten aufgeben müssen.

Und so endet Band sechs mit einem Highlight. Nicht die Whitwalker sondern eine Pandemie haben es auf den Punkt gebracht und ich bin begeistert und stolz, dass ich in der Playing-Serie so ein echtes Stück Zeitgeschichte einfangen konnte.

Und wenn ich so zurückblicke dann … könnte ich gleich wieder eine Serie schreiben ;)

 

#Making Of Playing - Serie

Making Of – Playing

18. Mai 2019
Playing

Der erste Band der Playing-Serie

Jedes Buch hat seine eigenen Herausforderungen. Playing tanzt jetzt schon seit über fünf Jahren in meinem Kopf herum und es endlich aufzuschreiben, war eine riesige Erleichterung. Auch, weil immer mehr Rockstorys herauskommen und ich mich frage, was ich Neues zu erzählen habe? Aber dann – was mache ich mir für einen Kopf? Natürlich übernehmen die Charaktere meine Story und erzählen ihre Geschichte.

Außerdem – ist viel in der Zeit passiert. Der Tod von Avicii hat mir vor einem Jahr sehr zu denken gegeben. Was macht Ruhm, Fandome aus Menschen? Wie verkraftet man das, wie geht man damit um? Nicht jeder kann Beyoncé. Und wie ist es mit denen, die sehr begabt sind, auf der Bühne stehen und aus anderen Gründen pausieren – und dann wieder zurückkehren. Wie Adele.

Was ist, wenn das Leben der Rockstars gar nicht so perfekt ist, wie es von außen aussieht? Oder er oder sie das Leben auf der Bühne liebt, aber die falschen Sachen präsentiert? Was ist, wenn eine Künstlerseele in ihm oder ihr steckt, die sich ausleben will? Singen, komponieren. Das interessiert mich.

Okay, richtig, ich twiste die Dinge gerne ein wenig.

Musikgruppen

Das Besondere an (Rock)musikern ist ja, dass sie nicht allein sind. Sie haben selten Beziehungen, denn sie haben die Gruppe, die Band, ihre Ersatzfamilie. Bei Playing war es wichtig, jeden Musiker der Band sichtbar zu machen. Auch wenn sie im ersten Band etwas im Hintergrund bleiben, weil die Story meinen beiden Hauptcharakteren – Kate und Ansgar – gehört.

Oder eigentlich erst einmal hauptsächlich Kate, denn der erste Band meiner New Adult-Serien ist immer der weiblichen Perspektive gewidmet. Und dann kommen mehr und andere Charaktere dazu.

Am Anfang habe ich mir also einen Plan gemacht und eine Band zusammengestellt. Ich kam mir schon etwas wie ein Talentscout vor. Und dann fingen die Charaktere an, ihre Geschichte zu erzählen. Nein, ich spiele nicht Schlagzeug. Und ich sehe auch ganz anders aus. Und ich konnte Namen und Instrumente ändern. Tja, so ist das also als Musikmanager ;)

Boyband

Ich hätte nie gedacht, dass “meine” Band am Ende eine Boyband wird. Aber dann hat es mich sehr fasziniert. Wie ist das, wenn man so früh ins Musikgeschäft eintritt? Die meisten Boyband starten extrem jung. Und werden älter. Und selbstbewusster. Nicht immer ist alles so nett und freundlich, wie es von außen aussieht. Und Manches ist viel netter und besser, als es von außen aussieht. Das kenne ich ja vom Filmgeschäft. Meine Boyband, die eigentlich gar keine Boyband mehr ist, liebe ich. Wir werden wohl noch eine Weile zusammen jammen, denn das Thema ist einfach zu spannend.

Kunst und Kate

Auch Kunst, also Malerei spielt in Playing eine Rolle. Als Malerin sind mir Kates Sehnsüchte und Probleme sehr vertraut. Sie will Kunst machen, eine Ausbildung – aber braucht sie die überhaupt? Vieles, was ich in meinem eigenen Leben erlebt habe, ist in das Buch eingeflossen, anderes habe ich leicht verändert und die Charaktere haben mitgeredet. Ich mag starke und selbstbewusste Heldinnen, die sich von Männern nichts sagen lassen, aber trotzdem ihren Gefühlen genug Raum geben. Kate ist kämpferischer und wilder geworden, als ich dachte und ihre Freundin ein wenig vernünftiger. Ich mag beide.

Sehr oft notiere ich mir Dinge, die meine Charaktere ausmachen und spüre dann beim Schreiben, dass sie anders sind. Meist gehe ich dann zurück an den Anfang des Manuskripts und ändere, denn …

Die Story ist der Boss. (King)

Musik

Meine (Boy)band heißt Milkyway und ihre Musik ist … ja, genau. Denkt einfach One Direction oder ähnliches. Ungewöhnlich ist, dass sie (mittlerweile) alle ein Instrument spielen, also sich von einer Boyband zu einer “richtigen” Rockband entwickelt haben. Doch der Übergang ist nicht so einfach und das ist nicht nur eine Geschichte, sondern auch ein Stück Realität und daher umso spannender.

Ich habe überlegt, ob ich eine Playlist zu Playing mache, aber habe mich dagegen entschieden, vor allem, weil mir Playlists gerade in zu vielen Büchern begegnen und ich ungern Dinge tue, die gerade jeder macht ;) Aber – never say never – vielleicht lege ich einfach mal eine Spotify-Liste an, damit ihr eine Vorstellung davon bekommt, wie die Band sich anhört …

Weitere Bände

Playing more – Sommer 2019

Es ist immer aufregend für mich, eine neue Serie zu beginnen. Ist genug Stoff da, um sie spannend fortzusetzen? Genug Konflikt? Genug spannende Entwicklungen? Nun, ich habe eher das umgekehrte Problem, es sehr viel zu erzählen und ich bin gespannt, ob die Serie nach drei Bänden beendet ist oder ich sie noch weiter fortsetzen werde. Jetzt gehe ich wohl am besten zurück an Teil zwei und schreibe … Und ihr könnt lesen :)

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